Neuer Trend zum Nomadismus bei den Stromkunden

Bisher gab es dieses Szenario nur im Bereich der Mieter-Szene – Menschen, die eine zeitlang in einer Mietwohnung hausen, bis ihnen die Schulden und der Terror des Vermieters dann so über den Kopf wachsen, dass sie sich einen neuen Bleibe suchen – und das gleiche geht von vorne los. Die Rede ist hier von den so genannten Miet-Nomaden. Wie die Thüringer Allgemeine jedoch nun berichtet, scheinen sich diese Gepflogenheiten nun auch auf andere Bereiche ausgedehnt zu haben, denn dort ist die Rede von einem neuen Phänomen dieser Art, nämlich den Strom-Nomaden.

Auch die Strom-Nomaden sind gewissermaßen Zechpreller, denn auch sie machen sich immer noch gerade rechtzeitig aus dem Staub. Demnach nutzen sie eine Zeit lang den Strom und wenn die Schulden dann zu hoch werden, wechseln sie einfach den Anbieter. Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, sollte dabei eigentlich klar sein. Dennoch versuchen sie es wenigsten erst einmal auf diese krumme Tour. Eon Thüringen, der als erster von diesem neuen Trend berichtete, drückt es so aus; „Das Verhalten zahlungsfähiger Kunden habe sich „gewandelt“. Die Stadtwerke Erfurt berichten indes, dass einige der Stromkunden sogar damit drohen würden, den Anbieter zu wechseln, falls man ihnen den Strom abdreht. Allerdings wäre dieses Unterfangen dann auf Dauer nicht von Erfolg gekrönt, denn anders als bei den Mietprellern gebe es auf dem Stromsektor ja nur eine begrenzte Anzahl an Anbietern.

Bestimmt gibt es viele Menschen, die unter den hohen Strompreisen zu leiden haben und für manche ist diese Problematik sicherlich auch existenzgefährdend. Als Leser dieser Neuigkeiten weiß man jedoch nicht, ob man darüber lachen oder weinen soll, denn am Ende ist dies doch nur das Ergebnis eine langen Verkettung von Reaktionen und vielleicht auch Fehlentscheidungen, die sich irgendwann und irgendwo ihr Ventil suchen. Was nicht heißen soll, dass die Strom-Nomaden richtig liegen – mitnichten, denn der liebe Gott sieht eben einfach alles.