Auch Vattenfall will sein Stromnetz nun verkaufen

Nach den seit Monaten andauernden Diskussionen über den Besitz der Stromnetze in Deutschland scheint sich nun etwas zu tun – nachdem bereits E.ON angekündigt hatte, sein Höchstpannungsnetz verkaufen zu wollen, ließ nun auch der für den mittel- als auch ostdeutschen Raum zuständige Energiekonzern Vattenfall verlauten, dass man auf der Suche nach einem seriösen als auch finanzstarken Investor sei.

Wie das Unternehmen weiterhin äußerte, soll der Verkauf bis zur Mitte des kommenden Jahres 2009 abgeschlossen sein. Vorstandsvorsitzende Tuomo Hatakka erklärte dazu, dass man alle Optionen in den letzten Monaten intensiv geprüft habe und daher zu dem Schluss gekommen sei, dass der Verkauf des Höchstspannungsnetzes eine sinnvolle Lösung darstellen könnte. Dabei handele es sich nach Angaben des Unternehmens um eine rein unternehmerische Entscheidung – bei der E.ON AG habe der Verkauf des Netzes dagegen auch mitunter mit einem Kartellverfahren in Brüssel zu tun.

Die Citigroup, die in dieser Angelegenheit auch eine beratende Funktion für Vattenfall einnimmt, sei demnach auch der Ansprechpartner für die potentiellen Käufer – auf Basis eines vertraulichen Informationspaketes sollen diese dann vorerst nur ein indikatives Angebot abgeben. Eine kleine Anzahl von Bietern soll dann anschließend gewährt werden, die Unterlagen über die Vattenfall Europe Transmission GmbH auch detaillierter einsehen zu können. Erst danach soll es dann zur Abgabe von bindenden Angeboten kommen.

Die beiden verbleibenden, anderen großen Energiekonzerne Deutschlands, EnBW und RWE hatten jedoch wiederholt geäußert, ihre Stromleitungen auch in Zukunft behalten zu wollen. RWE hatte sogar das Angebot gemacht, die Koordinierung des weiteren Netzausbaus als auch die Leitung des gesamten deutschen Strom-Höchstspannungsnetzes zu übernehmen. Das Unternehmen EnBW, düe den die Netze das Kerngeschäft sind, steht diesem Vorschlag seitens RWE allerdings eher skeptisch gegenüber. Bezüglich der Entwicklung in diesem Bereich, die bis dato sicherlich noch nicht ganz vorhersehbar ist, darf man also gespannt sein.