Lichtblick: Stromkosten für Elektroautos könnten bald um 30 Prozent sinken

In einem Modellversuch in Hamburg wollen der Ökostromanbieter Lichtblick und der Verteilungsnetzbetreiber Stromnetz Hamburg GmbH nun zeigen, dass es möglich ist, die Stromkosten für Elektroautos bald um 30 Prozent zu senken. Ziel ist es, die Elektromobilität damit noch attraktiver für die Verbraucher zu machen. Einziges Problem, was bislang auch eine bundesweite Umsetzung erschwert: Es fehlt aktuell noch die Rechtssicherheit, die für solch ein großes Vorhaben nötig ist. Warum ein Blick auf dieses Pilotprojekt dennoch lohnt, erläutern wir in diesem Artikel.

Die Bundesregierung in Deutschland hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen des Landes zu bringen. Doch davon ist man bislang noch meilenweit entfernt. Die Anschaffungskosten der Fahrzeuge sind zu hoch, die Reichweiten zu gering und auch die Betriebskosten dieser Fahrzeuge sind noch nicht attraktiv genug. Zumindest Letzteres will jetzt eine Allianz aus Lichtblick und Stromnetz Hamburg ändern. In einem Pilotprojekt in der Hansestadt wollen die Projektpartner jetzt zeigen, dass es möglich ist, die Stromkosten für Elektroautos bald um 30 Prozent zu senken.

Das Projekt stützt sich auf eine Regelung im Energiewirtschaftsgesetz (§14a EnWG), die nach Auslegung der Projektbeteiligten besagt, dass Netzbetreiber Elektroautos ähnlich wie Wärmepumpen und Nachtspeicherheizungen als sogenannte „steuerbare Verbrauchseinrichtungen“ behandeln können. Was dabei derzeit noch fehlt, ist die erforderliche Ausführungsbestimmung, die Rechtssicherheit für alle Beteiligten schaffen würde.

Für Nutzer von Elektroautos könnte dieses Pilotprojekt sinkende Kosten bei der Netznutzung bedeuten. An der privaten Ladesäule von abends 21 Uhr bis morgens 6 Uhr würde für sie dann das Netzentgelt sinken. Gero Lücking, Geschäftsführung Energiewirtschaft bei LichtBlick sagte dazu: „So kann LichtBlick dank der Vereinbarung mit der städtischen Verteilungsnetzbetreiberin jetzt seinen Ökostromtarif für Elektroautos gegenüber dem üblichen Haushaltstarif um etwa 30 Prozent senken. Die Stromrechnung für ein Elektroauto reduziert sich damit um bis zu 200 Euro pro Jahr. Im ersten Schritt bieten wir diesen Tarif zunächst einigen Testkunden an.“

Lücking richtete zudem einen klaren Appell an die Politik: „Statt über teure Kaufprämien zu diskutieren, sollte der Gesetzgeber die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen, die Elektromobilität sinnvoll zu fördern. Leider hat es die Bundesregierung bisher versäumt, einen klaren Rechtsrahmen für preiswerten Fahrstrom zu verabschieden. Das wäre schnell und einfach möglich. Dann könnten die Verbraucher ihre Elektroautos zuhause mit billigem Fahrstrom beladen – und gleichzeitig die Stromnetze entlasten.“

Eine klare Ansage also zur Schaffung der Rahmenbedingungen und zur Ausarbeitung der dringend notwendigen Ausführungsverordnung. Solange diese nicht in die Gesetzgebung mit eingeflossen ist, müsste Lichtblick, um dieses Angebot bundesweit anbieten zu können, mit allen fast 900 Netzbetreibern individuelle Regelungen treffen. Ein Aufwand, der die Kostenersparnis gleich wieder zunichtemachen würde, wie das Unternehmen abschließend noch einmal verdeutlichte.

Bilder: © LichtBlick SE

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