Offensichtlich tiefreifende Unternehmensreform bei E.ON Hanse

Das Energiewirtschaftsgesetz schreibe es Netzbetreibern zwingend vor, sich bezüglich der Energielieferung neutral zu verhalten: „Wir machen Sie daher darauf aufmerksam, dass es für den Bezug von Strom oder Erdgas zahlreiche Anbieter gibt“, heißt es direkt im Intro von E.ON Hanse …
Nun will die E.ON Hanse AG, einer der größten regionalen Energiedienstleister in Deutschland, noch einen Schritt weiter gehen: „Eon Hanse gibt Strom- und Gasverkauf auf“, titelt der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag zu einer offensichtlich geplanten Unternehmensreform. Tatsächlich sieht das Unternehmen, shz.de zufolge, im eigenen Verkauf von Strom und Gas nämlich keine Zukunft bzw. kein lukratives Geschäft mehr. Stattdessen wolle man, und das noch in 2013, seine Aktivitäten mehr auf die Leitungsnetze und die dezentrale Energie-Erzeugung in Schleswig-Holstein konzentrieren.
Hiermit würde dann eine Forderung der Bundesnetzagentur, dass ab 2015 Vertrieb und Netz für Energielieferungen nicht mehr in einer Hand kommen sollen, quasi vorweggenommen. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag weißt und berichtet aber auch von deutlichen Kundenverlusten, die die Eon Hanse-Gruppe in den letzten Jahren hinnehmen musste. Ursächlich dafür dürften auch und gerade die immer größere Konkurrenz wie auch die vielfältigen Vergleichsmöglichkeiten via Internet sein, die eine Transparenz schaffen, von der Kunden einst nur träumen konnten.
Seine Zukunft sieht das Unternehmen, das mit „Unsere Verantwortung für den Norden“ wirbt, also offensichtlich in der Ausweitung des Geschäftes mit den Versorgungsnetzen. Hier liege ein strategischer Kern der Eon Hanse, zitiert shz.de das Unternehmen, das am 1. September 2003 an den Start und aus den drei norddeutschen Energieversorgern SCHLESWAG AG, HEIN GAS Hamburger Gaswerke GmbH und HGW HanseGas GmbH hervorging.