Deutsche Bahn: Erdwärme und Solarstrom für den ICE

Ökostrom boomt gerade. Das hat nun auch die Deutsche Bahn erkannt und setzt für ihr neuestes Instandhaltungswerk in Köln für die ab 2017 laufenden ICE der neuesten Generation auf Erdwärme und Solarstrom. Mit der Geothermie will man die Wartungshalle, die so groß sein wird wie 23 Fußballfelder, im Winter heizen und im Sommer kühlen. Wie das Ganze funktionieren soll und wie viele Solarmodule sich die Bahn da aufs Dach setzt, erläutern wir in diesem Artikel.

In Kölner Stadtteil Nippes investiert die Deutsche Bahn bis 2017 rund 220 Millionen Euro in ein neues Instandhaltungswerk für die neueste Generation des Hochgeschwindigkeitszuges ICE. Die als sogenannte „Grünes Werk“ bezeichnete Halle wird rund 445 Meter lang und 50 Meter breit und soll das erste Kohlendioxidneutrale Instandhaltungswerk im DB-Konzern werden. Solarstrom kommt aus den rund 16.000 Solarmodulen auf dem Dach des Werks.

Da die Wartungsarbeiten an den Hochgeschwindigkeitstriebwagen allerdings vornehmlich nachts stattfinden werden, wird das dennoch nicht immer ganz ausreichen, dieses Werk komplett mit Ökostrom zu versorgen. Der Strom kann im Werk selbst nicht gespeichert werden, da keine Pufferbatterien vorgesehen sind. Für einen Stromengpass im eigenen System hat sich die Bahn Kontingente von Wind- und Solarstromerzeugern gesichert, die in das Oberleitungsnetz und künftig auch in die grüne Wartungshalle eingespeist werden.

Damit es in der riesigen Halle auch im Sommer schön kühl ist, setzen die Planer auf Erdwärme. Zehn Brunnen sollen 12,5 Grad kaltes Wasser liefern, das dann in die Klimaanlage der Halle eingespeist wird. Damit soll dann auch im Hochsommer die Innenraumtemperatur der Wartungshalle nicht übermäßig ansteigen.

Im Winter und an kühlen Tagen sorgen vier Wärmepumpen dafür, dass Grundwasser in einen 450.000 Liter-Pufferbehälter gepumpt wird, wo es sich aufheizen kann und für die Heizung sowie die Warmwasserversorgung genutzt werden kann. Damit fließt dann auch an kalten Tagen stets angenehm warmes Wasser aus den Leitungen. Damit sich die dabei entstehenden Lärmbelästigungen für die Anwohner in Grenzen halten, wurden die Lärmschutzwände verbessert.

Bilder: © DB Mobility Logistics AG

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