Gewerkschaften bekräftigen ihr „Ja!“ zur Energiewende …
… sorgen sich jedoch um Geringverdiener sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen!bProbleme mit der Energiewende sind immer wieder in den Medien thematisiert worden. Dennoch will und wird die nun geplante Große Koalition die Energiewende natürlich fortsetzen.
Ein Prozess, zu dem sich auch der Deutsche Gewerkschaftsbund noch einmal unmissverständlich bekannt hat: „Die Energiewende und die Entwicklung zu erneuerbaren Energien ist unumkehrbar“, bekräftigt Dietmar Hexel, DGB-Vorstandsmitglied, forderte jedoch gleichzeitig ein besseres politisches Management und mehr Planungssicherheit für alle Beteiligten ein.
Vorrangig gehe es darum, Energie einzusparen. Und damit dann, letztendlich, auch die Kosten zu senken. Wobei Hexel auch das Wort einer sozialverträglichen Energiewende in den Mund nahm. Die Politik müsse „den dynamischen Ausbau erneuerbarer Energien bei geringeren Kosten absichern“. Derzeit jedoch sieht es so aus, als ob viele Geringverdiener von der Energiewende eher überrannt und überfordert würden:
So befürchtet das Vergleichsportal Verivox eine Zwickmühle namens Energiearmut. Gerade bedürftige Haushalte müssten oftmals überdurchschnittlich hohe Strompreise bezahlen, für die dann die staatlichen Zuwendungen kaum ausreichen.
Ähnlich sieht es auch die Caritas in Nordrhein Westfalen, wo man schon vor geraumer Zeit vor der sich abzeichnenden Problematik gewarnt hat: Viele Menschen seien heute eben nicht mehr in der Lage ist, ihre Wohnstätte angemessen zu (be)heizen: „Für von Armut betroffene Menschen kann dies bedeuten, sich zwischen Essen und Heizen entscheiden zu müssen!“
Ein Unding in einem Land wie Deutschland, das nach wie vor reich ist. Doch Kochen oder Heizen, das ist, der Caritas zu Folge, für etliche Menschen längst eine (all)tägliche Frage: Gesundheit oder Telefon!? Schulmaterialien oder Rücklage für eine neue Waschmaschine? Versicherung oder Schülerticket!? Wer damit zu kämpfen habe, gerate schnell ins gesellschaftliche Abseits …
„Wir müssen den Umbau für alle bezahlbar halten“, plädiert daher auch der DGB für eine menschenwürdige Energiewende. Die Umlagekosten für die Altanlagen sollten über eine Fondslösung sowie den Verzicht auf die Mehrwertsteuer auf die EEG-Umlage gemildert werden, hat die Gewerkschaft eigene Vorschläge.
Freilich sorgen sich Hexel und der DGB auch um die heimischen energieintensiven Industrien und die Arbeitsplätze, die hier auf dem Spiel stehen. Denn hier gehe es auch und gerade darum, im internationalen Wettbewerb zu bestehen: „Solche Industriezweige brauchen beim Strom weiterhin Entlastungen, um Arbeitsplätze und vorhandene industrielle Wertschöpfungsketten zu erhalten!“
Allerdings müssten derartige Ausnahmeregelungen „sachgerecht, zielgenau und zudem öffentlich transparent“ gestaltet werden, damit keine Fehlentwicklungen eintreten und mögliche Missbrauchsfälle rasch ausgemerzt werden.
Spiegel Online sieht übrigens, angesichts der sich abzeichnenden Großen Koalition, die Ökos schon im Abseits. Klar, das Bündnis aus Union und Sozialdemokraten wolle und werde die Energiewende fortsetzen. Jedoch mit deutlich gedrosseltem Tempo. Vorrangig seien nämlich die Interessen der Industrie sowie der großen Energiekonzerne: „Der Klimaschutz kommt erst an zweiter Stelle!“
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