EU-Kommission plant Abschaffung der Zeitumstellung
Wird am 28. Oktober letztmalig die Winterzeit eingeläutet? Wenn es nach der EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc geht, erleben wir diesen Winter womöglich den Beginn einer neuen Ära – und nie wieder eine Sommerzeit. Allerdings haben die Mitgliedstaaten diesbezüglich selbst noch eine Entscheidung zu treffen.
Der jüngst vorgestellte Plan der EU-Kommission sieht eine Abschaffung der Zeitumstellung vor, final zum 31. März 2019. An diesem Tag sollen die EU-Staaten zum letzten Mal auf Sommerzeit umstellen beziehungsweise es bei der Winterzeit belassen dürfen. Soweit die Theorie. Schon seit Jahren diskutiert man über die Nachhaltigkeit und insbesondere Sinnhaftigkeit der Sommer- und Winterzeiten. Nun war eine europaweite Umfrage zu dem Thema ausschlaggebender Impuls zur Konkretisierung des Vorhabens.
Zeitplan zur Zeitumstellung
Bevor jedoch die Zeit endgültig abläuft, müssen zunächst noch die EU-Regierung und das Europaparlament dem Plan zustimmen. Parallel haben die EU-Mitgliedstaaten bis Ende des Jahres Zeit ihre Stellungnahme abzugeben. Jedem Land stehe es frei, zu entscheiden, welche der Zeitformen beibehalten werden soll. Bulc hält die Nachbarstaaten allerdings dazu an, sich untereinander abzustimmen. Ein Flickenteppich der Zeitzonen solle in Europa unbedingt vermieden werden. Schon jetzt existieren drei verschiedene Zeitzonen:
- In Deutschland sowie 16 weiteren Staaten herrscht eine Zeitzone, genannt Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
- 8 Staaten sind dem eine Stunde voraus: Bulgarien, Estland, Finnland, Griechenland, Lettland, Litauen, Rumänien und Zypern
- 3 Staaten liegen eine Stunde zurück: Großbritannien, Irland und Portugal
Auf Grund der Sommer- und Winterzeit entstehen weitere Differenzen. Aktuell sieht es in Europa daher so aus:
Warum jetzt?
Das Thema Zeitumstellung wird ungefähr zweimal pro Jahr debattiert. Nicht ganz zufällig immer dann, wenn gerade eine Umstellung zwischen Winter- und Sommerzeit ansteht. Über die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte der Zeitumstellung hatten wir bereits berichtet. Dieses Mal neu ist eine umfassende Online-Umfrage, die die EU-Kommission gestartet hatte. Mit dem Ziel zu beweisen, dass sie sich „nicht um jede Kleinigkeit, sondern nur um die großen Dinge kümmern“, haben die Kommissare sich für diesen Weg entschieden. An der Umfrage nahmen rund 4,6 Millionen Bürge teil (übrigens so viel wie noch nie in Bezug auf eine EU-weite Umfrage), davon mehrheitlich Deutsche. Der allgemeine Konsens spricht sich mit über 80 Prozent deutlich für die Abschaffung der Zeitumstellung aus. Wenngleich kritisiert wird, die Umfrage sei nicht repräsentativ genug, da kaum mehr als 1 Prozent der EU-Bürger ihre Meinung beigesteuert hat.
Doch auch die Zeichen der Energiewende sprechen für sich. Gebäude- und Straßenbeleuchtung mit LED-Lampen, Ökostrom-Modelle, smarte Lösungen und Konzepte stellen die vermeintlichen Energieersparnisse der Zeitumstellung in den Schatten.
Parallel beschweren sich zahlreiche Bürger über die physische und psychische Belastung, die mit jedem Wechsel einhergehen. Der Biorhythmus muss sich jedes Mal aufs Neue angleichen. Dies mag auch der Grund sein, warum die meisten Menschen für die Sommerzeit plädieren.
Wie wird sich Deutschland entscheiden?
Einige Länder haben sich wohl bereits geäußert. In Deutschland ist man noch zurückhaltend. Zuständig für die Entscheidung hierzulande ist das Wirtschaftsministerium. Peter Altmaier, derzeitiger Wirtschaftsminister, deutete dem MDR gegenüber bereits eine Präferenz an:
„Wir haben in Deutschland eine große Mehrheit an Einsendungen festgestellt, dass es die Sommerzeit geben soll. Der Vorschlag ist gut und so sollte er umgesetzt werden.“
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