RWE erhält Rückzahlungen von Gazprom

RWE befindet sich seit langem im Streit um Preise mit dem russischen Gaslieferanten Gazprom. Am Donnerstag teilte RWE mit, dass dem Stromversorger Rückerstattungen von Zahlungen seit Mai 2010 zugesprochen wurden.

Umgestellt wurde angeblich auch eine Vertragsklausel, die sich auf Bindungen an den Ölpreis bezieht. Genauere Zahlen wurden dabei nicht genannt, man überprüfe aber die Auswirkungen auf die Jahresprognose. Ob auch RWE-Kunden davon profitieren, bleibt bislang ebenfalls unklar. Eine bereits angekündigte Preiserhöhung für Haushalte im Oktober soll jedenfalls bestehen bleiben.

Sowohl RWE als auch Gazprom wendeten sich an das Schiedsgericht in Wien weil eine Einigung nicht in Aussicht stand. Dabei wurde dem Antrag auf die Anpassung der Preiskondition weitgehend stattgegeben, meinte RWE. Eine Reaktion von Gazprom blieb zunächst aus. Man teilte aber im Vorfeld mit, dass man im vergangenen Jahr Rabatte von insgesamt 2,4 Milliarden Euro an europäische Firmen vergab. Bei 500 Millionen Euro läge der Wert allein im ersten Quartal 2013. Gazprom erwarte einen Rückgang beim Nettogewinn um bis zu 10 Prozent in diesem Jahr.

Wie RWE angab, musste man in den langfristigen Vereinbarungen mehr für das Gas bezahlen als man von den eigenen Kunden bekam, weil die Preise an den hohen Ölpreis gebunden waren. So seien RWE und auch E.ON in den letzten Jahren durch die hohen Bezugspreise erheblichen Belastungen ausgesetzt gewesen. E.ON konnte sich bereits im vergangenen Jahr mit Gazrpom einigen und daher ein positives Ergebnis von etwa einer Milliarde Euro erzielen. Da RWE im Gasgeschäft allerdings kleiner aufgestellt ist, rechnen Marktexperten nicht mit einem so hohen Plus. Mit etwa 300 Millionen Euro könne das Unternehmen durch Kompensationszahlungen rechnen, schätzte Analyst John Musk von RBC Capital Markets.