Weltweit zweitgrößtes Solarkraftwerk in Brandenburg eingeweiht

Das größte Solarkraftwerk in Deutschland wurde gestern in Brandenburg vom Verkehrsminister und Beauftragter für die neuen Bundesländer, Wolfgang Tiefensee eingeweiht. Damit ist das neue Werk die zweitgrößte Anlage weltweit gesehen.

Mit einer maximalen Leistung von 53 Megawatt kann die Anlage rund 15.000 Haushalte mit Strom versorgen. Doch im Vergleich zu einem konventionellen Kraftwerk ist dies eine bescheidene Menge. Denn ein klassisches Steinkohlekraftwerk kann bis zu 700 Megawatt Leistung erzeugen.
Aber auch Tierschützer sind nicht wirklich begeistert vom ökologischen Solarkraftwerk, das auf einem ehemaligen Gelände der roten Arme steht, da es beispielsweise Vögel von ihren Brutstätten verdrängen könnte. Doch der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck sieht das anders und ist der Überzeugung, dass mit dem Solarpark die leerstehende Fläche wieder der Natur zurückgegeben wird. Außerdem wird mit den dadurch entstehenden Einnahmen in den nächsten zwanzig Jahren das Gebiet von Munitionsresten befreit, die derzeit noch den Boden verunreinigen.
Zudem könnte nach Ablauf der Laufzeit die Anlagen wieder abgebaut werden und die Fläche als Naturschutzgebiet genutzt werden.
Sowohl die Investoren Juwi und First Solar, sowie Wolfgang Tiefensee äußern sich gegenüber der neuen Anlage euphorisch. „Der Solarpark in Lieberose zeigt, was deutsche Solarunternehmen erreichen, wenn sie zusammenarbeiten.“ Vor allem Ostdeutschland profitiere von einem „technologischen Vorsprung,“ so Tiefensee.
Bisher gilt aufgrund des Erneuerbare-Energie-Gesetzes Deutschland als Spitzenreiter in der Solartechnik. Derzeit wird der Solarstrom mit mehr als 40 Cent pro Kilowatt gefördert. Aber trotz dessen kommen lediglich nur 0,5 % des deutschen Stroms aus Photovoltaikanlagen. Zudem drücken chinesische Hersteller enorm den Preis und machen deutschen Solarunternehmen erheblich Konkurrenz. Doch nach Meinung von Tiefensee bringe es nichts chinesischen Herstellern nachzueifern. Denn deutsche Stärken seien vor allem das Wissen und die Vernetzung zwischen Forschung und Industrie.