Strom abgestellt – Ehepaar tot

Dass die ganze Problematik rund um den Strom auch ganz besonders fatale Folgen haben kann, zeigt nun ein Fall aus Baddeckenstedt im Kreis Wolfenbüttel – dort wurde einem Ehepaar der Strom abgestellt, nachdem es seine Rechnungen beim Stromversorger e.on Avacon aufgrund von Geldknappheit nicht mehr zahlen konnte. Da dies jedoch gerade eine besonders ungünstige Jahreszeit ist, um ohne Strom auskommen zu können, behalfen sich die Eheleute mit einem Notstromaggregat, welches sie im Keller des Hauses installierten. Dieses Notstromaggregat wird durch einen Motor betrieben und üblicher Weise im Freien genutzt, da beim Betrieb giftige Gase frei gesetzt werden.

Daran hatte das Ehepaar jedoch gedacht – die Abgase sollten durch den Schornstein ins Freie geleitet werden. Da der Motor des Notstromaggregats beim Betrieb jedoch relativ stark vibriert hat sich ein Rohr des Geräts so gelockert, dass die Abgase auch ins Haus gelangten – mit fatalen Folgen. Das Kohlenmonoxid tötete die Beiden im Schlaf, da es sich hier um ein Atemgift handelt, was sich nicht durch seinen Geruch bemerkbar macht – wenn es eingeatmet wird werden Personen erst bewusstlos und ersticken dann. Die beiden Söhne, die sich auch im Haus befanden, blieben davon jedoch verschont, da sich ihr Schlafzimmer im Gegensatz zu dem ihrer Eltern (Erdgeschoss) im ersten Stock des Hauses befand. Die beiden Söhne versuchten noch ihre Eltern zu retten – vergebens.

Und die Tragik dieses Falls reicht noch weiter – offenbar hatten sich die Eheleute auch bemüht, ihre Schulden beim Stromversorger zu begleichen, bzw. Ratenzahlungen zu vereinbaren. Laut einer Sprecherin des Unternehmens konnte man sich hier jedoch nicht einigen. Freunde der Familie wollen nun ein Spendenkonto einrichten, um den beiden Söhnen (20 und 22 Jahre) zu helfen.